HTTPS – Ranking- und Sicherheitsfaktor

Denis Tischler

In den vergangenen Monaten hat sich der Umstieg einer Webseite beziehungsweise eines Online-Shops auf HTTPS nicht nur in puncto Sicherheit für die Seitennutzer gelohnt, sondern auch für das organische Google Ranking. Erstmals hat Google die HTTPS-Verschlüsselung im August 2014 als Rankingfaktor bestimmt. Das bedeutet: Der Google-Algorithmus sorgt nicht nur dafür, dass die relevanteste Webseite zur passenden Suchanfrage angezeigt wird.

Auch Webseiten mit HTTPS werden vom Suchmaschinenriesen bevorzugt. Schließlich möchte Google seinen Nutzern nicht nur qualitativ hochwertige, sondern auch sichere Suchergebnisse bieten. Die HTTPS-Zertifizierung bietet nämlich auch Schutz vor Spam, Schadsoftware, Phishing oder auch Viren.

Was ist HTTPS überhaupt?

HTTPS bedeutet „Hypertext Transfer Protocol Secure“ und ist eine Verschlüsselungsmethode von Domains, um eine sichere Übertragung von Daten sicherzustellen. Ob eine Webseite diese Verschlüsselung besitzt, sehen Sie immer in Ihrem Browserfenster oder auf der Suchergebnisseite (SERPs) von Google.

Oben in der Adresszeile Ihres Browser wird eine HTTPS-Verschlüsselte Website-URL etwas markanter dargestellt – die URL beginnt mit "https://", zusätzlich erscheint ein Vorhängeschloss-Symbol. Dieses ist im Chrome-Browser von Google grün hervorgehoben.

Eine HTTPS-Verbindung kann über ein sogenanntes SSL-Zertifikat sichergestellt werden. Dieses Zertifikat können Sie bei Ihrem Webhoster beantragen. Durch HTTPS werden die ausgetauschten Daten verschlüsselt und auch das Mitlesen und Manipulation dieser Daten wird verhindert.

Wann ist HTTPS sinnvoll?

Eine Umstellung auf HTTPS ist in der Regel immer sinnvoll. Gerade bei Websites, die kommerziell ausgerichtet, also auf Transaktionen und Leadgenerierung ausgerichtet sind, ist der Druck größer: Zum einen sollen Sie in den organischen Suchergebnissen auf Google gut platziert sein, zum anderen sollen sie Vertrauen bei den Nutzern und Besuchern schaffen. Vorteile bringt die Umstellung der Angebote einer Website auf HTTPS nicht nur im SEO-Bereich. Wie wir durch den Google Support erfahren haben, werden auch in Google AdWords, also in der bezahlten Suche, in Zukunft Anzeigen mit entsprechender HTTPS-Verschlüsselung klar bevorzugt. Fehlt diese, kann sich dies langfristig negativ auf Onlineshops auswirken, die auf Google Shopping aktiv sind.

Was ist bei der HTTPS-Umstellung aus SEO-Sicht zu beachten?

Da die Geschwindigkeit von Websites für Google ein elementarer Faktor ist, sollte dies auch bei einer Umstellung auf HTTPS unbedingt berücksichtigt werden. Ein verschlüsselter Verbindungaufbau braucht durch einen SSL-Handshake mehr Zeit. Eine schlechte Website-Konfiguration kann zu einem gravierenden Nachteil werden.

Richten Sie zudem saubere Weiterleitungen von HTTP auf HTTPS ein.
Die bestehenden URLs sollten mithilfe einer 301-Weiterleitung in der htaccess-Datei auf die neuen URLs umgeleitet werden. Denken Sie auch an die Umstellung aller festgelegten Canonical-Tags auf die neue Verschlüsselung. Laden Sie hierzu eine neue Sitemap in der Search Console hoch um die neuen URLs von Google crawlen zu lassen.

Fazit:

Eine Umstellung von HTTP auf HTTPS lohnt sich, sorgt jedoch nicht gleich für drastischen Verbesserungen in den Rankings bei Google, schließlich handelt es sich dabei um lediglich einen von über 200 Rankingfaktoren im Google-Algorithmus – aber um einen wichtigen. Nach wie vor ist nämlich die Qualität einer Webseite der stärkste Faktor im organischen Ranking. Sind mehrere Websites in diesem Punkt gleichauf, kann die SSL-Verschlüsselung aber den Ausschlag für eine bessere Platzierung in der Google-Suche sorgen. Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Als Performance-Agentur mit Schwerpunkt SEO und SEA stehen wir Ihnen bei einer geplanten Umstellung von HTTP auf HTTPS gerne beratend zur Seite Kontakt.