Was ist Content-Marketing?

Maria Gölz

Der Begriff „Content Marketing“, dem auch Sie vielleicht schon einmal begegnet sind, erfreut sich zurecht seit einigen Jahren immer größerer Bekanntheit. Der Anspruch hinter dieser Methode, der allmählich auch zum Anspruch zeitgemäßer Suchmaschinenoptimierung wird, ist, sich anhand hochwertiger Inhalte von potenziellen Kunden finden zu lassen und sich diesen als Problemlöser und Helfer zu präsentieren, anstatt den Informations- und Entscheidungsprozess mit unpassender und störender Werbung zu unterbrechen. So gewinnen Sie auf Dauer wertvolle, hochqualitative Leads, anstatt mühsame Kaltaquise betreiben zu müssen.

Verkaufen durch Problemlösen

Mithilfe des Content Marketings werden relevante Zielgruppen im Internet in die Lage versetzt, Informationen bzw. Produkte und Unternehmen dann aufzufinden, wenn sie aktives Interesse dafür zeigen. Das aktive Interesse, das Content Marketer anschließend u. a. auf Landingpages und in Ratgeber-Artikeln aufgreifen, zeigt sich beispielsweise in konkreten Suchanfragen bei Google („wer programmiert Online-Shops“), in der Mitgliedschaft in themenrelevanten Internetportalen oder im Abonnement eines Newsletters.

Mit den richtigen Online-Inhalten werden Sie aus der Perspektive Ihrer Besucher zu Problemlösern, die die Herausforderungen ihrer Kunden und potenziellen Neukunden ernst nehmen. Im besten Fall kann das eigene Produkt bzw. die eigene Dienstleistung als optimale Lösung für die Problemstellung des Kunden präsentiert werden. Verabschieden Sie sich dabei von dem Gedanken, dass die Lösung eines Problems sich immer direkt im Verkauf oder Vertragsabschluss manifestiert: Auch bei Fragen, die vor allem ein Informationsbedürfnis signalisieren (beispielsweise „Wie oft muss ich meine Website updaten?“), sollten sich Anbieter als Experten positionieren und zeigen, dass sie etwas vom Fach verstehen und dass sie bereit sind, ihr Wissen zu teilen, um Besuchern weiterzuhelfen.

Unterschiedliche Formate für unterschiedliche Bedürfnisse

Je nachdem, welche Personengruppen Sie ins Visier nehmen und wo sich diese im Entscheidungsprozess bewegen, eignen sich unterschiedliche Contentformate. Um das Bedürfnis nach Informationen zu bedienen, bieten sich insbesondere Ratgeber-Artikel, Videos oder auch Blogposts an, die beispielsweise über die wichtigsten Einsteiger-Tipps für Google AdWords oder über interessante Neuerungen im Bereich des Website-Designs informieren. Content dieser Art sorgt für Vertrauen, macht Lust aufs „Wiederkommen“ und stärkt zudem die Sichtbarkeit in der kostenlosen Suche von Google.

Eine gut getextete und um weitere Inhalte wie Videos oder Broschüren ergänzte Landingpage kommt dagegen ganz direkt den Verkäufen zugute, indem sie Besucher anregt, beim Unternehmen nach näheren Informationen anzufragen oder eine Produktdemonstration anzufordern, z. B. von einer Software, die wertvolle Statistiken für Online-Shops verspricht. Auch wenn die Landingpage der Verkaufsförderung dient, sollte sie nicht zu aggressiv werben, da Ihre potenziellen Kunden Sie sonst leicht als unseriös und bedrängend empfinden könnten und sich daraufhin wieder abwenden.

Mit Inhalten wie Whitepapern, eBooks, Fachartikeln oder auch Webinaren können Sie Ihr Unternehmen zudem als Experte nicht nur gegenüber ihren Kunden, sondern auch gegenüber der Konkurrenz positionieren. Manchmal schaffen es so auch vermeintlich kleine Akteure, in den Status eines Thought Leaders zu gelangen, insbesondere, indem sie sich zunächst auf Nischen spezialisieren, die sie „besonders gut können“ und hier nach und nach wachsen. Ein Unternehmen, das zu einem Thema online beitragen, es vielleicht sogar prägen oder dominieren möchte, sollte Partnerschaften mit relevanten Portalen und Publishern eingehen, deren Publikum es mit seinen Inhalten einen Mehrwert bieten kann. So kann eine gut geschriebene Checkliste oder eine anschauliche Infografik, die ein neutrales, seriöses Portal nicht nur aufgrund der Partnerschaft, sondern vielmehr aufgrund der Güte des Inhalts übernimmt, spürbar den Kreis der potenziellen Interessenten erhöhen, und – als wichtiger Nebeneffekt – anhand von relevanten Backlinks gegenüber Suchmaschinen die Expertise Ihres Unternehmens zu einem bestimmten Thema demonstrieren.

Tipps und Tricks für erfolgreiches Content Marketing

Wollen Sie die Methode des Content Marketings in ihren Marketingmix aufnehmen, sollten Sie sich zu allererst fragen, welche Personen Sie ansprechen möchten und wo sich diese bewegen. So ist mitunter für eine Zielgruppe eine bestimmte Formulierung in der Google-Suche charakteristisch. Anderen Zielpersonen begegnen Sie möglicherweise in Fachportalen. Abseits vom beruflichen Umfeld können Sie ihr Publikum gut in sozialen Netzwerken wie Facebook und auf der Video-Plattform YouTube erreichen. Letztere ist nebenbei auch die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt.

Wenn die Ressourcen, die für Content Marketing zur Verfügung stehen, begrenzt sind, lohnt es sich, zunächst mit Nischen zu beginnen und diese konsequent zu bearbeiten. Ein Online-Shop für Schuhe könnte so beispielsweise zunächst mit Ballett-Schläppchen für kleine Mädchen beginnen, bevor die gesamte Breite der Kinderschuhe in Angriff genommen wird. Natürlich ist dies auch immer eine Frage des Wettbewerbs und des in der Nische vorhandenen Potenzials.

Entwickeln Sie den Mut, auf echte Kunden- und Interessentenfragen in verständlicher Weise einzugehen und vermeiden Sie es, sich mit hochtrabenden, komplizierten Formulierungen in den Vordergrund zu spielen. Natürlich sind auch für Helfer und Problemlöser im Content Marketing Professionalität und Sorgfalt oberstes Gebot. Denn nichts wirkt so wenig vertrauenerweckend und wirkt den Verkäufen so erfolgreich entgegen wie eine Landingpage voller Formulierungsfehler oder ein Newsletter mit Informationen über Influencer-Marketing für Kosmetik, der an Anbieter von CNC-Maschinen gesandt wird. Betreiben Sie Content Marketing hingegen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Konsequenz, wird dies zuverlässig die Reichweite und Umsätze erhöhen.